Der Polterabend ist ein Hochzeitsbrauch. In Deutschland hat er den Hintergrund, dass das Zerbrechen von Steingut und Porzellan dem Brautpaar vor der Heirat Glück für die Ehe wünscht. In Österreich, der Schweiz und Dänemark hingegen ist der Polterabend mit dem in Deutschland bekannten Junggesellenabschied zu vergleichen. Der Brauch stammt höchstwahrscheinlich von dem Sprichwort, dass Scherben Glück bringen. Am Ende kehrt das Brautpaar die gesamten Scherben aus Waschbecken, Toilettenschüsseln, Geschirr und Vasen auf. Dieses Ritual bereitet das Brautpaar auf die noch vor ihnen liegenden gemeinsamen Aufgaben vor. Glas wird bei diesem Fest nicht zerbrochen, denn das bringt Unglück.
Der Ablauf des Polterabends
Ein Polterabend wir in der Regel nicht organisiert. Der Termin verbreitet sich über Freunde und Bekannte. Zur Polterhochzeit erscheinen Nahestehende des Brautpaares. Er dient dazu diesen Anlass mit Personen zu feiern, die nicht auf der Hochzeit eingeladen sind. Für Essen und Trinken sorgt das Brautpaar. Der Polterabend wird häufig an dem Tag vor der Hochzeit gefeiert. Damit am nächsten Tag jeder bereit für die Hochzeit ist, endet der Polterabend um Mitternacht. Aus diesem Grund wird er bevorzugt einige Tage vor der Hochzeit gefeiert, damit sich das Brautpaar sowie die Gäste, die auch zur Hochzeit eingeladen sind, ein paar Tage erholen können.
Die Geschenke auf dem Polterabend sind kein Muss. Jeder, der dem Brautpaar etwas schenken möchte, aber nicht zur Hochzeit eingeladen ist, hat auf dem Polterabend die Gelegenheit dazu. Die Kleidung ist bei den Gästen sowie dem Brautpaar leger. Gerade das Brautpaar sollte bei der Kleiderwahl an einige Bräuche denken. Diese Bräuche hängen von der Region ab. Ein Brauch verlangt es, dass um Mitternacht die Hose des Bräutigams verbrannt wird und die Schuhe der Braut auf ein Holzbrett genagelt werden. In einigen Gebieten ist es Tradition, dass der BH der Braut gemeinsam mit der Hose des Bräutigams verbrannt wird. Die Asche wird mit einer Flasche Schnaps vergraben und nach einem Jahr wieder ausgegraben und der Schnaps getrunken.
Die Polterhochzeit
Die Polterhochzeit ist relativ neu und bezeichnet das Feiern des Polterabends gemeinsam mit der Hochzeit. An dem Tag der Hochzeit wird direkt gepoltert. Die Polterhochzeit ist bei Eheleuten mit einem sehr großen Freundes- und Familienkreis sehr gut geeignet. Bei einer Polterhochzeit steht in der Regel eine ungezwungene Stimmung im Vordergrund. Ausreichende Sitzgelegenheiten und eine mögliche Abtrennung innerhalb eines Raumes sorgen dafür, dass sich ältere Gäste nicht von der lauten Musik gestört fühlen. Polterhochzeiten werden idealerweise nicht in einer Gaststätte, sondern außerhalb auf einem großen Grundstück oder Garten veranstaltet. Pavillons bieten einen optisch ansprechenden Schutz vor Regen.